Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts begab sich Heinrich Schliemann auf die Suche nach den Schauplätzen der homerischen Epen. Mit Tiryns fand er eines der wichtigsten frühen Zentren des bronzezeitlichen Europas, das im Jahre 1999 als bedeutender Schnittpunkt menschlicher Entwicklung zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Akropolis, Palast und die gewaltige mykenische Befestigungsanlage beschäftigen Forscher nun seit weit über 100 Jahren.
Das im Jahr 2013 initiierte DAI-Projekt untersucht ein Areal im nordwestlichen Teil der Unterstadt, das dem Erbe dieser palatialen Bauplanung gewidmet ist. „Dunkel“, wie die gängige Forschungsmeinung diese Phase gerne definiert, charakterisiert den ausgegrabenen Siedlungsteil in keiner Weise, weil eine groß angelegte systematische Bebauung erst in der Zeit nach der Palastzerstörung begann. Ein beispielloses Zeugnis dieser rasanten Neubelebung der antiken Stätte ist der sogenannte „Handschlag-Krater“. Ob dieser Handschlag zweier Krieger ein konkretes historisches Ereignis überliefert, kann nur vermutet werden.
Partner dieses Projektes ist die Ephorie Nafplio (Leitung: Alkestis Papadimitriou).
Weitere Informationen zum Projekt: https://www.dainst.org/project/14097
Aktueller e-Forschungsbericht: https://publications.dainst.org/journals/efb/2182/6595