Tag 98 Das Heiligtum des Jupiter in Baalbek

„Plastik von wahnsinniger Sicherheit, groß und prachtvoll“, so schrieb Robert Koldewey einst an Otto Puchstein. Er sprach von der Bauornamentik des Jupiterheiligtums in Baalbek im Libanon. Das Heiligtum zählt zu den größten und imposantesten Stätten römischer Architektur. Das fand auch Kaiser Wilhelm II., als er 1898 den Ort besuchte und sich dort eine Ausgrabung wünschte. Daher forschten u.a. die deutschen Archäologen und Bauforscher Koldewey, Puchstein und Theodor Wiegand von 1900-1905 in Baalbek.

Achtunddreißig mächtige Löwenköpfe zierten den Dachkranz des Juptier-Tempels. Die aufgerissenen Mäuler leiteten das Regen- und Schmelzwasser ab, das sich auf dem gewaltigen Dach sammelte (Foto: DAI Orient-Abteilung)

Seit 2001 ist die Orient-Abteilung des DAI in Kooperation mit der Direction Générale des Antiquités du Liban wieder in Baalbek tätig. 
Neben der Untersuchung der gesamten Stadtgeschichte,  beginnend mit den frühesten Siedlungsschichten aus dem Neolithikum bis hin zu den osmanischen Häusern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, umfassen die Projekte auch Umlandsurveys, Restaurierungsmaßnahmen und die touristische Erschließung des Areals. In den Substruktionen des Jupitertempels wurde beispielsweise ein Museum eingerichtet. Hier werden die Geschichte Baalbeks und des Jupiterheiligtums, aber auch die Besuche europäischer Reisender und die  Erforschung der Stätte gezeigt.

Weitere Informationen zum Projekt: https://www.dainst.org/project/25868

Aktueller e-Forschungsbericht: https://publications.dainst.org/journals/efb/2157/6541