Die dem Erzengel Michael geweihte Kirche in Germia war ein berühmter Wallfahrtsort und ist heute die größte und besterhaltene frühbyzantinische Kirchenruine auf der zentralanatolischen Hochebene. Über die ländliche Region um Germia ist hingegen bisher nur wenig aus schriftlichen Quellen bekannt, die meisten stammen aus dem 5. Jahrhundert n.Chr., also erst aus frühbyzantinischer Zeit. Wie die Region in römischer Zeit aussah, ist weitgehend unklar.
Im Rahmen eines DFG geförderten Projekt an der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des DAI konnte von 2009-2013 die Kirche im Detail neu vermessen und dokumentiert werden. Parallel wurde ein epigraphischer Survery durchgeführt, der über 40 neue Inschriften entdeckte. Die neuen Texte stammen meist aus den ersten drei Jahrhunderten nach Christus und erweitern nun das Wissen über die Geschichte und die historische Geographie der Region und werfen neues Licht auf die Menschen und ihre Lebensbedingungen auch in römischer Zeit. Alle Inschriften sind inzwischen in den Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik (Chiron), Band 43, publiziert.
Aktueller e-Forschungsbericht: https://publications.dainst.org/journals/efb/1764/4671