Hunderte von Zeichnungen im Archiv des DAI Rom belegen das Interesse der Archäologie des 19. Jahrhunderts an der pompejanischen Wandmalerei, welches sich jedoch weitgehend auf die figürlichen Einzelbilder beschränkte, die man für Derivate griechischer Schöpfungen hielt.
Erst die Forschungen des Altphilologen August Mau, der ab 1873 als Hilfsarbeiter und später als Assistent und Bibliothekar am DAI angestellt war, eröffneten eine neue Sicht auf die Fresken. Während langer Aufenthalte in Pompeji, von wo aus er über Neufunde zu berichten hatte, analysierte Mau systematisch die Bau- und Dekorationsphasen der Gebäude und gelangte so zu der bis heute gültigen typologischen und chronologischen Einteilung der Malereien in die vier „Pompejanischen Stile“, die er als kunsthandwerkliche Produkte im Kontext römischer Architektur und Wohnkultur analysierte. Sein 1882 erschienenes Buch zu diesem Thema macht ihn zum bedeutendsten deutschen Pompejiforscher.
Weitere Informationen zum Archiv des
DAI Rom: https://www.dainst.org/standort/rom/archiv
August Mau, Geschichte der decorativen Wandmalerei in Pompeji, Berlin 1882 https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/mau1882ga