Vor 10 Jahren gründete das DAI eine neue Außenstelle in Peking. Grundlage war eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Chinesischen Akademie für Kulturerbe und dem Institut. Das Deutsche Archäologische Institut ist damit die erste und einzige ausländische auf Archäologie und Denkmalschutz ausgerichtete Forschungsinstitution mit einer festen Niederlassung in China. Ihre Arbeits- und Büroräume sowie eine kleine Bibliothek befinden sich im German Center im Herzen von Peking.
Die neue Außenstelle hat in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China eine wichtige Brückenfunktion. Mehr als bisher können kulturgeschichtliche Vergleiche vorgenommen, Sprachbarrieren überwunden und gemeinsam Horizonte erweitert werden. Essentielle Fragen für die Entwicklungsgeschichte des Menschen stehen dabei im Vordergrund der gemeinsamen Forschungen: Wann und unter welchen Bedingungen begann der Mensch in Nordostasien von der Nahrungssuche auf die Nahrungserzeugung umzusteigen? Welche Pflanzen und Tiere wurden dafür wann und wo unter welchen klimatischen Bedingungen domestiziert? Diesen Fragen wird nicht nur in China, sondern im gesamten ostasiatischen Raum, etwa in Japan, nachgegangen.
Die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. So werden junge chinesische Archäologinnen und Archäologen an deutsche Hochschulen vermittelt und deutsche Doktorandinnen und Doktoranden wissenschaftlich unterstützt. Für die wissenschaftliche Gemeinschaft übersetzen Mitarbeiter der Außenstelle Forschungsergebnisse aus dem Chinesischen ins Deutsche oder Englische und stellen z.B. neue Museen einer breiten Öffentlichkeit vor. In mehreren Buchreihen präsentiert die Außenstelle Forschungen zur Geschichte von Wissen, Technik, Handel, Umweltwandel, Kunst und Kultur in China, Zentral- und Ostasien. Die Reihe “Mitmach- und Entdeckerbücher zu Ostasiatischen Archäologie” bietet dabei einen besonderen Zugang für Kinder und ihre Lehrer.
Seit kurzem kann die Arbeit der Außenstelle Peking auch über den Blog “Bridging Eurasia” verfolgt werden.