Vor den Toren Roms haben sich entlang der Ausfallstraßen neben vielen anderen Grabmonumenten auch etliche große Columbarien – Gebäude mit einer sehr großen Anzahl von Plätzen für Graburnen – erhalten. Diese waren besonders in der späten Republik und der frühen Kaiserzeit beliebt. Die Columbarien sind zwar fast alle lange bekannt, aber oft gerade deswegen nach heutigen Maßstäben ungenügend erforscht.
In einem seit 2016 laufenden Forschungsprojekt der Abteilung Rom werden einige solcher großen Bestattungskomplexe u.a. mit 3D-Scanner und Drohnen neu dokumentiert und detailliert erschlossen, zum Beispiel das sog. Columbarium Codini III und das sog. Columbarium der Liberti di Augusto.
Etwa 1200 Urnen waren in dem sehr großen Columbarium Codini III in den Wänden der über 5m tief in den Boden eingetieften Anlage angelegt. Die Nischen waren mit Stuck, Malerei und bisweilen mit Marmor verziert. Viele Grabinschriften sind in situ erhalten und nennen die Namen der Verstorbenen, von denen einige Sklaven der kaiserlichen Familie waren. Interessant sind auch nachträglich angebrachte Graffiti, die somit Grabbesuche durch Angehörige und Grabkult belegen. Dabei war es selbst mit Leitern nicht leicht, die höheren Wandabschnitte zu erreichen, da die ursprünglich vorhandene umlaufenden Galerie kein Geländer hatte.