Nachdem Rom in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. zur Hegemonialmacht in der Mittelmeerwelt aufgestiegen war, entwickelte sich die Stadt zu einem großen Kapitalmarkt, der zur Durchführung seiner Aufgaben die Errichtung monumentaler Wirtschaftsbauten auf dem Forum Romanum erforderte.
Der Aufbau der Basilica Aemilia, die – wie das Kooperationsprojekt zwischen dem DAI Rom und der Soprintendenza autonoma di Roma aufzeigte – aus einer mehrschiffigen Halle mit vorgelagerten Läden und Portiken an der südlichen Längsseite besteht, ist eine lokale stadtrömische Schöpfung, die in der römischen Welt zu einer architektonischen Leitform wurde. Verschiedene Funktionsbereiche hatte das Gebäude zu erfüllen, das als Mehrzweckbau für Finanzwesen und Zivilprozesse sowie als allgemeiner Versammlungsraum für Kundgebungen ein Brennpunkt des öffentlichen Lebens war. Diente der Luxusbau in spätrepubikanischer Zeit als Schauplatz für die führenden Personen der Gens Aemilia, so stand das Bauwerk in der Zeit des Prinzipats im Dienst der kaiserlichen Propaganda.