Populationsgenetische Studien zeigen immer deutlicher, dass sich grundlegende biologische Komponenten der Bevölkerung in Eurasien während der Bronzezeit bildeten. Kaukasien ist dabei eine bedeutende Schnittstelle zwischen der Steppe, Europa und dem Orient. Die kulturelle Verflechtung ist offenkundig, doch mischten sich auch die Menschen?
Das Projekt „BIOARCAUCASUS“ widmet sich der Bevölkerung der eurasischen Steppe aus einer ganz anderen geographischen Perspektive. Ähnlich wie am östlichen Rande Europas trafen auch im Norden des Kaukasus Gebirges Gruppierungen aufeinander, die aus ganz unterschiedlichen kulturellen Sphären entstammten. Hier trafen Traditionslinien der Hochkulturen Mesopotamiens aus dem Süden auf diejenigen der Steppe. Insbesondere im kulturellen Austausch und im Transfer von technischen und sozialen Innovationen wird die Verflechtung beider Kulturräume deutlich.
In Zusammenarbeit mit dem Max-Plank-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena, dem Anuchin Research Institute and Museum of Anthropology und der lokalen Denkmalpflegeorganisation Nasledie begann das DAI ein erstes chronologisches Transekt durch die populationsgenetische Struktur des Nordkaukasus in der Bronzezeit.