In der Mitte des 19. Jahrhunderts legten zwei Pioniere der Archäologie Nordamerikas den Grundstein für die Erforschung der sog. Hopewell-Kultur. Unter Einsatz geomagnetischer Prospektionsmethoden werden heute die Zeremoniallandschaften im Scioto-Tal (Ohio) durch den Arbeitsbereich Kulturgüterschutz des DAI unter Beteiligung eines internationalen Teams untersucht.
Zu den markantesten präkolumbischen Stätten Nordamerikas zählen die Erdwerke der Hopewell-Indianer. Deren Kulturgebiet erstreckte sich im Zeitraum von etwa 100 v. Chr. bis 500 n. Chr. über die östlichen Waldgebiete der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie schufen monumentale Anlagen mit Grabhügeln und Erdkonstruktionen, die als Zeremonialplätze für Festlichkeiten, Bestattungen und Übergangsriten dienten. Sie stellen im Hinblick auf ihre Ausmaße, die geometrisch exakte Ausführung und astronomische Ausrichtung ein außergewöhnliches Zeugnis unter den weltweiten antiken Monumentaldenkmälern dar.
Durch die Arbeiten des DAI konnten die Lage und räumliche Struktur der bereits im 19. Jahrhundert dokumentierten Befunde verifiziert und neue Elemente der einstigen Kulturlandschaft entdeckt werden. Die Messungen zeigen, dass unter der Erdoberfläche die Struktur der Denkmale und somit eine intakte Rituallandschaft aus der Vorgeschichte Nordamerikas erhalten ist.