Zwischen 650 und 700 n.Chr. verstarb in der Lorma Salvatierra im nördlichen Amazonastiefland von Bolivien ein etwa 30-40 Jahre alter Mann. Man bestattete ihn im Zentrum einer kleinen Bestattungsplattform in rund drei Meter Tiefe.
Offenbar
nahm er eine bedeutende Rolle in seiner damaligen Gemeinschaft ein, wovon auch
die ungewöhnlich reichen Grabbeigaben zeugen. Bemerkenswert ist der auffällige Ohrschmuck.
Er besteht aus den rund zugeschnittenen Segmenten eines Gürteltierpanzers und
je einer Kupferscheibe. Die heute grünlich schimmernde Farbe der Gürteltierschuppen
ist auf das Oxyd der Kupferscheibe zurückzuführen.
Der Lorma Salvatierra ist nur einer von ca. 2000 vorspanischen Siedlungsplätzen
im bolivianischen Tiefland, der von einem Team der Kommission für Archäologie
Außereuropäischer Kulturen des DAI untersucht wird. Die von großen Grabensystemen
umgebenen Siedlungen werden damit erstmals systematisch aufgenommen und archäologisch untersucht.