Seit 2011 führt die Eurasien-Abteilung in Kooperation mit der Sokhumi-Universität in Tiflis Forschungen auf dem Siedlungshügel Tabakoni nahe des Dorfes Torsa in Westgeorgien durch. Ziel ist es, die chronologische Gliederung der bronzezeitlichen, sogenannten Kolchis-Kultur mithilfe stratigraphischer Beobachtungen und Radiokarbondatierungen zu erfassen und Erkenntnisse zur Siedlungsstruktur zu sammeln.
Der rundliche Hügel von Tabakoni (⌀ 45m) erhebt sich bis ca. 2,90 m über das umliegende, sumpfige Gelände. Die Grabungen werden in sechs unterschiedlich großen Schnitten auf 112 m² im zentralen und südwestlichen Teil der Erhebung vorgenommen. Das Fundmaterial besteht in erster Linie aus Keramikscherben. Daneben kommen bearbeitete Steine, Silexartefakte, sowie tönerne Spinnwirtel zutage. Charakteristisch für die spätbronzezeitlichen Gefäße sind komplexe Ritz- und Riefenornamente.
Insgesamt wurde der Hügel von Tabakoni mit Unterbrechungen vom Ende des 3. Jahrtausends bis zur Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. genutzt und umfasst damit die gesamte Spanne der „Kolchis-Kultur“.