In der Region Mbacké im Senegal entstanden zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert hunderte gewaltiger Grabmonumente mit Durchmessern von bis zu 80 Metern und teilweise über 8 Metern Höhe. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekts zur eisenzeitliche und frühmittelalterliche Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte im Sahel Westafrikas konnten ein Grabhügel bei Kael und die Grabhügel-Cluster bei Tiékène und Madina 2012/13 intensiv untersucht werden.
Dabei kamen erstmals im Senegal geophysikalische Prospektionsmethoden zum Einsatz, die wichtige Erkenntnisse zur inneren Struktur der Grabhügel und ihrer Umgebung erbrachten. Die anschließenden Grabungen zeigten, dass etwa das Grabmonument in Kael für eine hochrangige Persönlichkeit errichtet und mit zahlreichen Beigaben wie Schmuck und Prunklanzen ausgestattet war. Bemerkenswert sind Skelette von sechs weiteren Personen, die scheinbar wahllos am Rande der Grabkammer niedergelegt wurden. Wahrscheinlich mussten sie dem Grabherrn in den Tod folgen.
Ebenfalls erstmalig für die Region konnten dank der geophysikalischen Prospektion auch mögliche Siedlungen identifiziert werden, die bisher unauffindbar waren.