In Ayamonte an der spanischen Atlantikküste befand sich im 7./8. Jahrhundert v. Chr. eine phönizische Handelsniederlassung. Bei Bauarbeiten in der Altstadt von Ayamonte kamen 2007 die Reste verschiedener phönizischer Gefäße zutage. Man war auf die zugehörige Nekropole Hoya de los Rastros gestoßen – die westlichste Nekropole der phönizischen Oikoumene.
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Bereits 2008 begann das DAI Madrid in Kooperation mit spanischen Partnern mit ersten Rettungsgrabungen, seit 2013 finden reguläre Grabungskampagnen statt. Das Team vermutet bisher 40 Gräber, von denen einige bereits ausgegraben und untersucht wurden. Dabei werden alle Funde und Befunde dreidimensional mit dem sogenannten Structure from Motion-Verfahren eingemessen und die Daten in die iDAI.world eingespeist. Es handelt sich meist um einfache Grubengräber für Männer, Frauen und auch Kinder mit Grabbeigaben aus typisch phönizischer Produktion des 8. Jahrhunderts v. Chr.
Aufnahme eines phönizischen Grabes des 8. Jahrhunderts v. Chr. mit dem Structure-from-Motion-Verfahren (DAI Madrid) Bergung eines stark fragmentierten Gefäßes im September 2013 (Foto: A. Kai-Browne, DAI Madrid) Blick über Ayamonte am linken Ufer des Guadiana nahe seiner Mündung in den Atlantik. Rot schraffiert ist das Grabungsgelände der phönizischen Nekropole (Foto: DAI Madrid)