Tag 132 Eine spätrepublikanische Kolonie im Lirital (Latium)

Im Jahre 124 v. Chr. gründete Rom im mittleren Lirital die Kolonie Fabrateria Nova, nachdem ein Jahr zuvor das nur wenige Kilometer entfernte Fregellae nach einem Aufstand völlig zerstört worden war.

Fabrateria Nova, Eingangsseite des Tempels B (Foto: DAI Rom)

Seit 2007 arbeitet das DAI Rom zusammen mit den Universitäten Cassino und Salento (Lecce) sowie der Soprintendenza und der Gemeinde San Giovanni Incarico (FR) in Fabrateria an der Erforschung dieser spätrepublikanischen Neugründung. Ganz im Osten des Stadtgebietes wurde ein Heiligtum entdeckt, welches aus einer ca. 100 x 100 m großen Platzanlage mit drei Tempeln besteht und aus den ersten Jahren der Kolonie stammt. Auffällig ist, dass die Tempel trotz gleichzeitiger Entstehung ganz unterschiedliche Typologien vertreten. Der große Tempel A steht in etruskisch-italischer Tradition, während die kleineren Tempel B und C griechisch-hellenistischen Vorbildern folgen, die im 2. Jahrhundert v.Chr. in Rom Fuß gefasst hatten. Leider ist bislang unbekannt, welche Kulte hier gepflegt wurden.

Weitere Informationen zum Projekt:
https://www.dainst.org/project/33492