Die Insel Samos in der östlichen Ägäis erlebte ihre Blütezeit im 7.-6. Jahrhundert v. Chr. und ist sowohl für die antike Stadt Samos als auch für das rund sechs Kilometer westlich davon gelegene Heiligtum der Hera (Heraion) bekannt.
Seit 1925 arbeitet das DAI Athen auf Samos. Neben Untersuchungen in der Stadt konzentrierten sich die Forschungen auf das Heraion, das heute zum Weltkulturerbe zählt. Am 1. September 1980 gelang dem Grabungsteam dort ein überraschender Sensationsfund: Der Torso eines kolossalen Kouros – einer Marmorstatue von 4,80 Metern Höhe. Die durch früher und später gefundene Fragmente ergänzte Statue ist heute im Archäologischen Museum von Samos-Stadt zu besichtigen. Das dreifach lebensgroße Bildwerk wurde im ersten Viertel des des 6. Jahrhunderts v. Chr. geschaffen und nach Ausweis einer Inschrift auf dem linken Oberschenkel der Statue von Isches ins Heiligtum der Hera geweiht.