Beim mittelgriechischen Ort Kalapodi befindet sich ein bedeutendes Heiligtum, das von der mykenischen bis in die römischen Zeit hinein genutzt wurde. Forschungen des DAI Athen seit 2004 haben eine der dortigen Tempelanlagen als die bedeutende Orakelstätte des Apollon von Abai identifiziert.
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Schwerpunkt der aktuellen Grabungen seit 2014 ist die Gesamttopographie in der direkten Umgebung der beiden zentralen Tempel des Heiligtums. Dabei kamen neben umfangreichen Votiv-Schuttschichten des Kultbetriebes aus der Frühzeit des Heiligtums, eine Brennofen-Anlage für Ziegel/Keramik-Produktion, das Areal einer Bronzeguss-Werkstatt, dichte römische und spätere Wohnbebauung und zuletzt (2017) ein größeres Gebäude noch unklarer Funktion zu tage. Die Befunde liefern neue Erkenntnisse zur Ausstattung, Nutzung und vor allem auch chronologischen Entwicklung des Heiligtums.
Sortieren und Dokumentieren der Fundkeramik vor Ort bei der Ausgrabung, Foto: K. Sporn, Fotonummer: D-DAI-ATH-2017-26197 Grabungsarbeiten in einem Schnitt, Foto: K. Sporn, Fotonummer: D-DAI-ATH-2017-4446 Grabungskomplex in der Nordecke des Heiligtums, und Steinpark mit den Säulentrommeln des großen Nordtempels, Foto: H. Birk, Fotonummer: D-DAI-ATH-2018-08227