Tag 150 Die Außenstelle Teheran

Zu Beginn der 1960er Jahre führte das DAI erstmals Untersuchungen am Takht-e Soleiman im Nordwesten des Iran durch (s. Tag 10). Dies war für den damaligen DAI-Präsidenten Erich Boehringer Anlass, eine neue Zweiganstalt in Teheran als Basis deutscher Forschungen zu gründen. 1960 wurde ein erstes Dienstgebäude angemietet, ein Jahr später eröffnete die Abteilung Teheran offiziell. Seit 1996 gehört sie als Außenstelle zur Eurasien-Abteilung.

Das Gebäude der Außenstelle Teheran in der Shahid Hasan Akbari in Teheran (Foto: DAI Teheran)

Bis 1982 fanden umfangreiche Grabungskampagnen in Firuzabad (s. Tag 70), Bisotun und Bastam, sowie ausgedehnte Prospektions- und Dokumentationskampagnen in vielen Teilen Irans statt. Doch nach der Islamischen Revolution wurden die Arbeitsmöglichkeiten im Iran stark eingeschränkt, an Ausgrabungen ausländischer Archäologen war nicht mehr zu denken. Erst ab 2000 konnte das DAI als erste westliche Einrichtung seit der Revolution wieder aktive archäologische Arbeiten in Iran aufnehmen. 

Heute ist die Außenstelle Teheran eine wichtige Basis für deutsch-iranische Feld- und Museumsarbeiten. Dazu zählen interdisziplinäre Projekte zur frühen Metallurgie oder neolithischen Steingeräteindustrie bis hin zur Erforschung der mittelalterlichen Zitadelle von Tabriz (s. Tag 148).
Die umfangreiche Fotothek mit ca. 40.000 Negative mit Aufnahmen der wichtigsten Fundplätze Irans ist heute an der Eurasien-Abteilung in Berlin untergebracht und teilweise in der Objektdatenbank iDAI.objects/Arachne zugänglich. Die Außenstelle veröffentlicht neben der Zeitschrift “Archäologische Mitteilungen aus Iran und Turan” zahlreiche Monographien in verschiedenen Reihen, darunter Grundlagenwerke wie das Handbuch “Geschichte der Architektur Irans” von Wolfram Kleiss (1971-1986 Direktor der Abteilung Teheran).

Weitere Informationen zur Außenstelle Teheran:
https://www.dainst.org/standort/-/organization-display/ZI9STUj61zKB/18125