Die Digitalisierung stellt auch die Altertumswissenschaften vor große Herausforderungen. Wie geht man mit den Unmengen digitaler Daten um, wie macht man sie zugänglich und lässt sie miteinander sprechen? Wie soll man sie langfristig sichern und auch in 20 Jahren noch lesen können?
Diesen Herausforderungen stellt sich seit 2011 IANUS. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt wird vom DAI koordiniert und soll ein nationales Forschungsdatenzentrum für digitale Daten aus der Archäologie und den Altertumswissenschaften aufbauen. Kernaufgaben sind die wissenschaftliche Kuratierung, langfristige Archivierung und offene Bereitstellung von Forschungsdaten, da hierin nach einer von IANUS durchgeführten Umfrage das größte infrastrukturelle Defizit für die Archäologien, Altertumswissenschaften sowie kulturhistorisch arbeitenden Natur- und Geowissenschaften in Deutschland besteht. Erstmals wird für diese Disziplinen eine Einrichtung aufgebaut, die nachhaltig die Möglichkeit zur Nachnutzung von Primärdaten schafft, so dass Ergebnisse und Publikationen, die auf digitalen Daten beruhen, in einem wissenschaftlichen Diskurs nachvollzogen, existierende Daten durch neue Projekte, Methoden und Erkenntnisse nachgenutzt sowie die Gesamtheit der Daten miteinander verglichen und analysiert werden können. Ein derartiges Forschungsdatenzentrum ermöglicht darüber hinaus den Austausch von Informationen über die Grenzen von Institutionen, Ländern und Disziplinen hinweg, verbessert die Zusammenarbeit der Wissenschaftler vor allem auf interdisziplinärer Ebene und schafft durch die Verknüpfung digitaler Daten neuartige virtuelle Sammlungen als kulturelle Archive.