Zwölf Kilometer nordwestlich von Hama in Syrien liegt der 9.000 Jahre alte Siedlungsplatz von Shir. Er war knapp 600 Jahre durchgehend bewohnt, wovon mehrere Siedlungsschichten und Umbauten an den Häusern und Gebäuden zeugen.
Auf einem 4 ha großen Gebiet fand ein Team der Außenstelle Damaskus von 2006 bis 2010 verschiedene Siedlungsareale, die zu unterschiedlichen Zeiten bewohnt waren. Die Ausgrabungen ermöglichten Untersuchungen zur ökonomischen Basis, der Besiedlungsstruktur, der Architekturentwicklung und der Bestattungsformen. Denn viele Häuser enthielten Bestattungen, insbesondere von Säuglingen und Kleinkindern. Die Niederlegung von Individuen unter Fußböden und Mauern ist seit dem 10. Jahrtausend v. Chr. in allen Regionen Vorderasiens üblich.
Die noch andauernden Analysen des Fundmaterials geben Einblicke in die Rohstoffsituation, technologische Aspekte, Nutzungskonzepte und interregionale Kontakte.
Um 6.400 v. Chr. wurde Shir aus noch unbekannten Gründen für immer verlassen.