Die koptische Klosteranlage von Deir el-Bachit liegt auf einem Bergrücken im Nekropolengebiet von Theben-West/Luxor. Ihr Ursprung liegt in zwei Eremitagen, die die ersten Mönche im 5. Jahrhundert in ältere pharaonische Gräber eingebaut haben. Besucherinschriften belegen, dass diese bis ins 12. Jahrhundert hinein als Kapellen genutzt wurden.
Erst im späten 6./frühen 7. Jahrhundert kam eine ummauerte Klosteranlage hinzu, deren Grundmauern und Einbauten teilweise noch sehr gut erhalten sind. Die zahlreich gefundenen Inschriften identifizieren die Anlage als Pauloskloster.
Seit 2001 arbeitet ein Team des DAI Kairo im Pauloskloster und erforschte neben der Hauptanlage auch den angrenzenden Friedhofsbereich. Seit 2017 werden die Forschungen in einem deutsch-österreichischen Kooperationsprojekt aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unter dem Titel „Sakraltopographie einer Klosterlandschaft und ihre Entwicklung auf dem Hügel von Dra Abu el-Naga“ fortgesetzt. Dabei steht nicht länger nur das Klosters selbst, sondern auch seine Einbindung in die umgebende Sakrallandschaft im Fokus der Arbeiten. So sind das Hauptgebäude und die Außenanlagen an ein verzweigtes antikes Wegesystem mit Zubringer zur Karawanenstraße angeschlossen, was in dieser Ausprägung bislang einzigartig ist.
Weitere Informationen zum Projekt: https://www.dainst.org/project/63449
Letzter E-Forschungsbericht: https://publications.dainst.org/journals/efb/2146/6529