Heute vor 109 Jahren, am 1. Oktober 1910, begannen die archäologischen Grabungen der Königlich Preußischen Museen Berlin im Heiligtum der Hera (Heraion) auf der griechischen Insel Samos.
Samos in der östlichen Ägäis erlebte seine Blütezeit im 7.-6. Jahrhundert v. Chr. Archäologisch bedeutend sind vor allem die antike Stadt Samos mit der einst weltberühmten Wasserleitung des Eupalinos und das rund sechs Kilometer westlich davon gelegene Heraion. Es gehört zu den bekanntesten antiken Heiligtümern. Kultaktivitäten lassen sich bis in das 14. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Um 575 v. Chr. entstand hier der früheste und größte Monumentaltempel Griechenlands.
Seit 1925 setzt das DAI Athen die Arbeit der Preußischen Museen am Heraion, das heute zum Weltkulturerbe zählt, fort. Die weiten Handelskontakte des Heiligtums bezeugen eine Fülle von Weihgeschenken, die aus der gesamten damals bekannten Welt stammen. Besondere Erwähnung verdienen Bronze- und Elfenbeinobjekte aus Ägypten und dem Vorderen Orient, aber auch Schnitzereien aus Holz, die sich im sumpfigen Gelände des Heiligtums erhalten haben.
Eine Sensation war am 1. September 1980 die Entdeckung des Torso eines kolossalen Kouros (siehe Blogpost Tag 133 Der Kouros von Samos).