In Arzan, im Tal des Flusses Ujuk in der sibirischen Steppe, befindet sich eine riesige Kurgannekropole aus dem 1. Jahrtausend v.Chr.

In Kooperation mit der Staatlichen Eremitage Sankt Petersburg hat die Eurasien-Abteilung des DAI dort von 1998-2003 den Kurgan Aržan 2 ausgegraben – ein Projekt, das weltweite Aufmerksamkeit erregte. Denn im Kurgan, der für Angehörige der Führungselite angelegt worden war, fand das Team zwölf prunkvoll ausgestattete Gräber sowie ein Pferdegrab mit 14 Tieren. Die Gräber enthielten Tausende zumeist goldene Gegenstände wie Schmuck, Waffen und Pferdegeschirr, die Aržan 2 eine besondere Bedeutung in Eurasien geben.
Das zentrale Grab war einer Doppelbestattung (Mann und Frau) von Vertretern der höchsten sozialen Schichten der frühen Steppenvölker vorbehalten. Es enthielt zahlreiche Beigaben, von denen der größte Teil aus gegossenen goldenen Gegenständen bestand, die im sogenannten skytho-sibirischen Tierstiel ausgeführt wurden.
Zentrale Doppelbestattung im Kurgan Arzan 2 (Foto: DAI, Eurasien-Abteilung) Die Kopfbedeckung des Mannes ist mit Tierfiguren aus Goldblech verziert. Als Bekrönung dient die Figur eines röhrenden Hirsches (Foto: DAI, Eurasien-Abteilung) Obergewand des Mannes und der Umhang Frau sind mit fast 5000 Goldapplicken verziert. Die von dem Mann sind massiv gegossen, die von der Frau sind aus dickem Goldblech gefertigt. In der Art und Weise, in der die Applicken aufgenäht wurden, lässt sich deutlich eine kurvolineale Anordnung beobachten (Foto: DAI, Eurasien-Abteilung)