In der von der archäologischen Forschung stark vernachlässigten Amazonasregion gab es in vorspanischer Zeit hochstehende Kulturen, über die bislang kaum etwas bekannt ist. Ein Projekt der Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen des DAI widmet sich daher seit 1999 der Untersuchung von Siedlungszentren in dem Llanos de Mojos genannten Savannengebiet des bolivianischen Amazonastieflandes.
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Dank einer Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft konnte 2011 erstmals in der Geschichte der archäologischen Forschung des Amazonasgebiets eine Vermessung mittels Airborne Laserscanning in der Region von Bella Vista durchgeführt werden. In der Nähe des Dorfes Bella Vista wurde dabei eine Ringgrabenanlage sichtbar und von 2007-2015 näher untersucht. Die verschiedenen Grabungsschnitte zeigten, dass die Anlage nur kurze Zeit genutzt (13./14. Jahrhundert) und danach verlassen wurde.
Karte der östlichen Llanos de Mojos (Graphik: Heiko Prümers, DAI KAAK) Im neu errichteten Depotbau auf dem Gelände des Museo Arqueológico Kenneth Lee sind inzwischen alle Funde des KAAK-Projektes unter guten Bedingungen verwahrt (Foto: Heiko Prümers, DAI KAAK) Ringgrabenanlage bei Bella Vista (Foto: Heiko Prümers, D-DAI-BN-BOL-08_0977) Blick in eine der Grabungsflächen mit Gefäßbestattungen (Foto: Heiko Prümers, DAI KAAK)