Die unterirdische Welt der Katakomben zieht seit jeher Besucher und Forscher in ihren Bann. Ihre dunklen Gänge mit tausenden Gräbern vermitteln bis heute einen besonders authentischen Eindruck von Antike. Die große Zahl und Ausdehnung der Katakomben hat ihre Erforschung bislang erschwert, doch modernste 3D-Verfahren machen nun buchstäblich das Unsichtbare sichtbar. Die mit 12km Gängen auf vier Stockwerken größte Katakombe Domitilla wird im Laserscan erstmals virtuell begehbar. So kann sie in einzigartiger Weise erforscht werden.
Insbesondere die Malereien stehen im Fokus: Die Bilder am Grab erzählen eindrücklich von der neuen Hoffnung der Christen auf ein Leben nach dem Tod. Wo die Malereien nur partiell erhalten sind, helfen virtuelle Rekonstruktionen weiter. Erstmals werden im Projekt der Abteilung Rom des DAI in Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften auch genaue Gräberzahlen und die Phasen der Entwicklung von den Anfängen aus heidnischen Gräbern des 3. Jahrhunderts bis zum Gemeindezömeterium des 4. Jahrhunderts bestimmt. Um die Gräber der Märtyrer Nereus und Achilleus entstand später eine unterirdische Basilika, die bis ins frühe Mittelalter hinein als Pilgerort in Benutzung war.