Der Gonur Depe („grauer Hügel“) ist eine bronzezeitliche Stadtanlage in Turkmenistan. Er ist der am umfangreichsten untersuchte Fundort der Oxus Zivilisation, mit großflächig freigelegten Siedlungsarealen und dazugehörigen Gräberfeldern.
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Insbesondere die reichen und künstlerisch ausdrucksstarken Funde aus den sogenannten Königsgräbern, aber auch Funde aus der Stadtanlage, belegen einerseits das hohe technische Können der Bewohner, andererseits aber auch ihre Fernkontakte, die bis in den Iran und den Bereich der Indus-Kultur Pakistans reichten.
Ein Beispiel ist die kleine Affenfigur, die in Sektor 19 zutage kam. Sie ist aus Fayence und ist den Grabräubern entgangen oder interessierte sie nicht. Sie darf als Import aus dem Bereich der Indus-Kultur Pakistans gelten, ebenso wie zahlreiche Elfenbein-Objekte, die in demselben Grab gefunden wurden.
Die Stadtanlage von Gonur Depe wird seit vielen Jahren durch V. I. Sarianidi und seine Mannschaft untersucht. Seit 2010 nimmt die Eurasien-Abteilung des DAI an den Forschungen teil.
In Gonur-Depe fand man viele abstrakte Figuren von Menschen, häufig deutlich als Frauen gekennzeichnet. Sie sind im oberen Teil durchlocht und können als Anhänger oder Insignien mit magisch-religiöser Bedeutung gedient haben. Diese beiden Exemplare fand man auf dem Fußboden eines Raumes von Sektor 18 (Foto: DAI Eurasien-Abteilung) Affenfigur aus Fayence (Foto: Nikolaus Boroffka, Eurasien-Abteilung) Gonur Sektors 18. Unten ist die zweite Außenmauer der Zitadelle zu erkennen (Norden ist links). (Luftbild 2010 von G. Davtian CNRS)