Im Zeus-Heiligtum von Olympia strömten alle vier Jahre Menschen aus der gesamten damaligen Welt zusammen, um den prestigeträchtigsten sportlichen Agonen der Antike, den Olympischen Spielen, beizuwohnen und auch, um bei Festbanketten wichtige gesellschaftliche Beziehungen zu pflegen. Raum für solche Angelegenheiten war den Besuchern im sogenannten Leonidaion gegeben.
Das nach seinem Stifter und möglichen Architekten Leonides von Naxos benannte Gäste- und Banketthaus wurde um 330/20 v. Chr. erbaut und bot knapp 300 Gästen Platz. Nach einem tiefgreifenden Umbau in der römischen Kaiserzeit zierte den Hof des Leonidaions eine aufwendig gestaltete Gartenanlage mit kunstvollen Pflanzbeeten, die von Wasserkreisen umströmt wurden und den Gästen Erholung und Zerstreuung boten. Seit 2014 wird der Komplex in einem Forschungsvorhaben im Rahmen des seit 1875 laufenden Olympiaprojekts des DAI bauforscherisch neu bearbeitet.
Weitere Informationen zum Projekt: https://www.dainst.org/project/182990
Aktueller e-Forschungsbericht: https://publications.dainst.org/journals/efb/2181/6594