Die keltische Großsiedlung (sog. Oppidium) von Manching in der Nähe von Ingolstadt gilt als eine der größten keltischen Siedlungen nördlich der Alpen. Sie wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründet und bestand bis 50–30 v. Chr. In ihrer Blütezeit lebten 5.000 bis 10.000 Menschen innerhalb der Stadtmauer, die eine Länge von rund 7,2 Kilometern aufwies.
Von 1956 bis 2016 untersuchte die Römisch-Germanische Kommission des DAI das Oppidum von Manching, das seither zu den am umfassendsten erforschten eisenzeitlichen Siedlungen Mittel- und Nordeuropas zählt. Mittlerweile sind fast 10 % seiner 380 ha großen Innenfläche erschlossen und ein Großteil der übrigen, heute unbebauten Areale geophysikalisch prospektiert. Die intensiv betriebenen archäologischen Forschung und Publikationen der RGK zu Manching stellen Grundlagen der europäischen Eisenzeitarchäologie dar.