Der gewaltige Siedlungshügel von Buto im westlichen Nildelta zeugt von einer langen Besiedlungsgeschichte. Trotz zahlreicher Erwähnungen in schriftlichen Quellen, die den Ort sogar als frühe Hauptstadt Ägyptens bezeichnen, war über Buto bis in jüngere Zeit archäologisch nur wenig bekannt. Erst durch die langfristig angelegten Untersuchungen des DAI Kairo wird diese Forschungslücke langsam geschlossen und der Umriss der im 4. Jahrtausend beginnenden und bis in byzantinische/frühislamische Zeit reichenden Besiedlung erkennbar.
Die Arbeiten wurden in den frühen 1980er Jahren vom damaligen Ersten Direktor der Abteilung Werner Kaiser mit dem Ziel initiiert, das aus frühen Schriftquellen bekannte prä- und frühdynastische Buto des 4. und frühen 3. Jahrtausends zu lokalisieren und archäologisch zu erkunden. Wenngleich die Erforschung der frühen Schichten aufgrund des hohen Grundwasserstands teils mit hohem logistischem Aufwand verbunden ist, gelangen in den letzten Jahren besondere Funde wie die Entdeckung früher Wirtschaftsanlagen und einer Brauerei aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.