Afghanistan verfügt neben Zinn und Gold auch über große Kupfervorkommen. Eindrückliches Beispiel ist der Ort Mes Aynak, wo eine kushan- bis sassanidenzeitliche (ca. 3.–7. Jahrhundert n.Chr.) Stadt mit Befestigungen, Wirtschaftsgebäuden und Wohnbereichen auf einem durchlöcherten Bergrücken entdeckt wurde. Gleichzeitig haben hier Bergwerke, Schmelzöfen, Münzstätten aber auch Heiligtümer buddhistischer und zoroastrischer Glaubensrichtungen bestanden.
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Derzeit lässt sich über Ausmaß und Ausrichtung damaliger Wirtschaftsbeziehungen und Kulturkontakte nur spekulieren. Die gesamte Stadt befindet sich auf einer der reichhaltigsten Kupferlagerstätten der Erde und ist durch modernen Bergbau akut gefährdet. Vom DAI seit 2013 unterstützte Rettungsgrabungen, in Kooperation und unter der Leitung afghanischer und französischer Kolleginnen und Kollegen, haben nicht nur unter dem Zeitdruck durch den anrückenden modernen Bergbau zu leiden, sondern auch unter der ständigen Bedrohung durch gewaltbereite Gruppen.
Auf dem Bergrücken liegen buddhistische Heiligtümer und Stupas (Foto: D. Steiniger, DAI) Dokumentation alter Abbauspuren durch 3D-Laserscanning (Foto: D. Steiniger, DAI) Dokumentation von Gebäuderesten und Schlackehalden neben Bergbauanlagen durch 3D-Laserscanning (Foto: D. Steiniger, DAI). Blick von der Stadtbefestigung auf dem Bergrücken in Richtung SW. Links im Mittelgrund und auf dem Grat liegen buddhistische Heiligtümer und Stupas (Foto: D. Steiniger, DAI)
Weitere Informationen zum Projekt:
https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/120481
Aktueller e-Forschungsbericht:
https://publications.dainst.org/journals/efb/2104