Tag 66 Domus Aurea – das goldene Haus

Der römische Historiker Tacitus berichtet in seinen Annalen (Tac. ann. 15, 38–41), dass Kaiser Nero eine innerstädtische Villenanlage von ca. 80 ha Größe in Rom errichten ließ (54-68 n. Chr.), die er Domus Aurea („Goldenes Haus“) nannte. Sie gehört zu den bekanntesten und faszinierendsten Monumenten des antiken Rom. Der ganze Komplex, der zum Zeitpunkt des Todes Neros (09.-11. Juni 68 n.Chr.) noch nicht fertig gestellt war, wurde unter den nachfolgenden Kaisern zurück- und umgebaut. Ein Brand, der 104 n. Chr. im Residenzgebäude ausbrach und dieses beschädigte, führte dazu, dass das Obergeschoss des Gebäudes abgerissen wurde. Das Untergeschoss hingegen füllte man mit Erde auf, so dass es sich bis heute außergewöhnlich gut erhalten hat.

Ursprüngliches Areal der Domus Aurea in rot markiert (Foto: DAI Rom)

Die dramatische Verschlechterung der schon lange bekannten und tiefgreifenden Mängel im Erhaltungszustand hat im Jahr 2006 zur  Schließung der Domus Aurea geführt. Seit 2008 arbeitet das DAI Rom auf Einladung der Soprintendenza Archeologica di Roma (staatliche Antikenverwaltung Roms) und der Università La Sapienza (Rom) intensiv in den Räumen der Domus Aurea, die seit 2014 auch wieder für Besucher am Wochenende zugänglich ist.

Weitere Informationen zum Projekt:
https://www.dainst.org/project/33719

Aktueller e-Forschungsbericht: https://publications.dainst.org/journals/efb/1578/4489