Der 4,5 ha große und 13 m hohe Fundort Sohr Damb liegt im Hochland Balučistans (Pakistan), im Grenzgebiet zu Iran und Afghanistan. Erste Grabungen haben 1925 eine Kulturschicht ans Tageslicht gebracht, deren Keramik zu den bemerkenswertesten Erzeugnissen des frühen 3. Jahrtausends v. Chr. gehört.
Seit 2001 untersuchte ein Team der Eurasien-Abteilung die sechs Meter hohen Schichten, die detailliert Auskunft über die Entwicklung zwischen 2700 und 2400 v. Chr. geben. Die älteste Besiedlung begann im frühen 4. Jahrtausend v. Chr., zu einer Zeit, als ausgehend vom Norden neue Wohngebiete erschlossen wurden. Am Fuß des Hügels wurde ein Friedhof mit einem ungewöhnlichen Totenkult entdeckt: Die Beisetzung erfolgte erst lange nach dem Tod und nur Teile des Skeletts wurden bestattet. Die Spuren der letzten Siedler sind nur schlecht erhalten. Sie zeigen, dass die Induskultur ihren Einflussbereich nun bis in diese Region ausgeweitet hat. Um 2100/2000 v. Chr. endet die Besiedlungsgeschichte in dem ganzen Gebiet für nahezu 1500 Jahre.
Sohr Damb/Nal, Schnitt II brachte zahlreiche Gefäßen in situ zutage (Foto: DAI Eurasien-Abteilung) 
Mehrfarbig bemalter Standfuß, Periode III.2a (Foto: DAI Eurasien-Abteilung) 
Gefäße aus Periode III (Foto: DAI Eurasien-Abteilung) 
Bemalte Keramik aus Grab 738 (Periode I) (Foto: DAI Eurasien-Abteilung)