Die Ausgrabungen im Kerameikos von Athen wurden am 16. Juli 1913 im Rahmen eines Staatsvertrages dem DAI Athen anvertraut. Durch die seither durchgeführten systematischen Grabungen wurde ein Areal von ca. 37.500 qm freigelegt und größtenteils für Besucher hergerichtet. Ausgrabung und Forschungen gingen seit Beginn der deutschen Grabungen Hand in Hand mit Maßnahmen zur Präsentation der ausgegrabenen Denkmäler für Besucher.
Forschungsschwerpunkte sind im Kerameikos die antike Nekropole Athens und die Keramikproduktion. In der Nekropole unterstützt und organisiert das DAI in Absprache mit der Ephorie von Athen Maßnahmen zum Erhalt und zur Präsentation der Denkmäler. Zum Beispiel wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für elektronische Maßnahmen und Lasertechnologie der Stiftung für Technologie und Forschung in Heraklion (ITE-IHΔΛ) der Giebel eines klassischen Grabmonuments mit Lasertechnologie auf neuestem technologischen Stand gereinigt und restauriert.
Besondere Projektforschungen beschäftigen sich derzeit mit dem Wassermanagement sowie mit Kulten und Heiligtümern im Grabungsareal. In diesem Rahmen war der bedeutendste Fund der letzten Jahre das 2015 entdeckte Orakel des (Apollon) Paian. Neue Technologien kommen auch hier zum Einsatz: 2017 wurde der Orakelbrunnen durch Spezialisten mit einem 3-D-Laserscanner dokumentiert.