Römische Handelskapitäne segelten auf der sog. „Seidenstraße des Meeres“ im Sommer in rund 40 Tagen von Südarabien oder dem Roten Meer nach Südindien und Sri Lanka und mit beladenen Schiffen bei gedrehtem Monsun im Winterhalbjahr wieder zurück. Rom hungerte nach den Luxusgütern aus dem Osten. Das antike Königreich Ruhuna im Südosten Sri Lankas war eine wichtige Station dieses frühen globalen Fernhandels.
Von 1992-2011 hat die Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen die 200 x 600 m große Zitadelle von Tissamaharama, der Hauptstadt Ruhunas (5.Jahrhundert v. Chr. bis 6. Jahrhundert n. Chr.), ausgegraben. Untersucht wurden Wohnbereich, Arbeitersiedlung und ein Hospital, das bisher älteste in Südasien. Die zahlreichen Funde wie Münzen, Amphoren und andere Importkeramik stammen aus dem Römischen Reich, Mesopotamien, Nordindien, Südostasien und China und zeigen die Bedeutung der Stadt im internationalen Fernhandel zwischen Europa und Südasien.