Die über Jahrhunderte hinweg als Heiligtum verehrte große Höhle von „Kashmir Smast“ am Rand der Ebene von Peshawar in den Ausläufern des Himalaya zog im ersten Jahrtausend nach Christus viele Pilger und Gläubige an. Sie brachten dem Heiligtum bronzene Götterbilder und den Klöstern Geld.
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Aus dem Höhleneingang fällt der Blick auf das Plateau, auf dem sich zahlreiche Klostergebäude erhalten haben. Über den Kunsthandel wurde die Höhle in den letzten Jahrzehnten bekannt als Fundort verschiedener Münzen, Inschriften und figürlicher Kunstobjekt aus der Zeit vom 3. bis in das 7.Jahrhundert n. Chr. Eine Analyse der Landschaft mit ihren Siedlungen und Wassersystemen steht noch aus. Kein Gebäude außerhalb der Höhle einer bestimmten Glaubensrichtung zugeordnet werden. Besonders auffällig sind zahlreiche Siegel und Siegelabdrücke mit der Darstellung der Göttin Bhima zusammen mit einer tanzenden männlichen Figur, die eine Art Keule hochhält. Inschriften und Statuen zeigen, dass die Höhle Ziel von Anhängern diverser Religionen dieser Zeit war, wie z.B. Buddhisten, Shivaiten und Vishnuiten, sowie auch Zoroastrier. Die Höhle der Bhima wurde um 600 n. Chr. von dem chinesischen Pilger Xuanzang beschrieben. In dieser Vermischung wurden Ideen und religiöse Begriffe über Grenzen hinweg adaptiert und umgeformt.
Von 2006-2007 forschte die Eurasien-Abteilung des DAI in Kooperation mit der FU Berlin in Kashmir Smast.
Der Blick von der Höhle auf das Buddhistische Kloster. Der Eingang zur Höhle befindet sich in einer Steilwand und ist heute über einen schmalen Pfad erreichbar (Foto: DAI Eurasien-Abteilung) Ruine auf dem Klostergelände (Foto: DAI Eurasien-Abteilung) Bronzetafeln regeln die mit den Stiftungen verbundenen Aufgaben für die Priesterschaft. Die Statue sollte regelmäßig gebadet und mit den Spenden Arme und Bedürftige gespeist werden (Foto: DAI Eurasien-Abteilung) Diese Bronzefigur, halb Mann, halb Frau, stammt aus dem Umfeld der Höhle. Sie ist das bislang früheste Zeugnis aus dieser Region für die Erscheinungsform des Gottes Shiva als Ardhanareshvara (Foto: DAI Eurasien-Abteilung)