Die befestigte Siedlung von Zambujal bei Torres Vedras, ca. 50 km nordwestlich von Lissabon (Portugal), stammt aus dem 3./2. Jahrtausend v. Chr. Im Kernbereich der Befestigung sind noch Mauern bis zu einer Höhe von über 4 Metern erhalten und liefern einen eindrucksvollen Blick in die sogenannte Kupferzeit. Durch die systematischen Ausgrabungen des DAI Madrid seit 1964 ist Zambujal eine der am besten dokumentierten Anlagen der Epoche auf der Iberischen Halbinsel. Die Forschungskampagnen erbrachten wesentliche Erkenntnisse zum Beginn des Befestigungsbaus und der Metallurgie sowie zur sozialen Entwicklung Südwesteuropas.

Nach aufwendiger Restaurierung der Ruinen sind die Forschungsergebnisse nun auch für lokale Besucher und Touristen in einem neuen Rundgang mit mehrsprachigen Schautafeln zu erleben. Über Holzbrücken und Stege wurden bisher unzugängliche Bereiche neu erschlossen. Wer noch mehr erfahren möchte, kann sich die App „Zambujal“ auf alle gängigen Smartphone-Modelle herunterladen. Über eine Karte und eine Zeitschiene bewegt sich der Besucher in der Ruine, an zahlreichen Stationen erzählen verschiedene Akteure von der Entwicklung und Geschichte Zambujals, über die Biographien der Ausgräber und vieles mehr.
Die Ausstellung “Histórias do Zambujal” zeigte 2017 die bedeutendsten Funde und Ergebnisse aus 50 Jahren Grabungen in Zambujal (Foto: Maria Latova Gonzalez, D-DAI-MAD-MLA-DG-008-2016-114) Mit der App “Zambujal” begleiten verschiedene Akteure in Form von Audiostreams die Besucher beim Besuch der Ruinen (Screenshot: DAI) Rekonstruktionsbild von Zambujal und seiner Umgebung und der Täler der Ribeira de Pedrulhos und des Rio Sizandro bis zum Atlantischen Ozean in der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. (Abb.: I. Gromicho nach Angaben von M. Kunst)
Weitere Informationen zum Projekt: https://www.dainst.org/project/43762
Aktueller e-Forschungsbericht: https://publications.dainst.org/journals/efb/1706/4613