Am 21. April 2019 jährte sich zum 190. Mal der Tag der feierlichen Eröffnung des Instituto di Corrispondenza Archeologica als Vorläufer des späteren Deutschen Archäologischen Instituts. Die heutige Abteilung Rom des DAI feierte an ihrem Gründungsort den 190. Geburtstag.
Die Gründungsväter des Instituto di Corrispondenza Archeologica – Altertumswissenschaftler, Archäologen, Antikenbegeisterte, Künstler und Diplomaten – hatten die innovative Idee entwickelt, neue archäologische Funde rasch über Publikationen und Diskussionen auf einem internationalen Level verfügbar zu machen. Am 21. April 1829 – dem Tag des Palilienfestes in Rom, an dem die mythische Gründung der Stadt bis heute gefeiert wird – wurde das Instituto offiziell auf dem Kapitol gegründet. Damit war die erste dauerhafte Organisation internationaler Zusammenarbeit im europäischen Raum überhaupt geboren worden. Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts wurde das Institut erst zur preußischen Reichsanstalt und 1874 zum Kaiserlich Deutschen Archäologischen Institut mit einer Zentrale in Berlin sowie verschiedenen Zweiganstalten. Seither ist das Germanico, wie das Institut in Italien genannt wird, in das heute weltweit arbeitende Deutsche Archäologische Institut eingebunden.
Der 190. Geburtstag des Germanico war Anlass, mit über 200 Gästen auf dem Kapitol in der Sala della Protomoteca im Palazzo del Campidoglio in unmittelbarer Nähe des Palazzo Caffarelli, wo es einst gegründet worden war, zu feiern.
Zu Beginn des Festaktes übermittelte der Vizebürgermeister von Rom, Luca Bergamo, den Dank der Stadt Rom für die geleistete Arbeit. In seiner anschließenden Grußadresse unterstrich der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Italien, Viktor Elbling, die kulturpolitische Bedeutung der Arbeit des Instituts, das seit 1874 fast durchgängig dem Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts zugeordnet ist. Prof. Friederike Fless, die Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts, würdigte den Beitrag der Projekte des Instituts in Italien und Nordafrika für das weltweit agierende, gesamte DAI.
Prof. Arja Karivieri, die Präsidentin der Unione Internazionale degli Istituti di Archeologia, Storia e Storia dell‘Arte in Roma, unterstrich die Bedeutung des Germanico für den europäischen Wissenschaftsstandort Rom. Vor der abschließenden Sicht auf die gemeinsame Arbeit an der Erforschung des kulturellen Erbes Italiens aus italienischer Sicht durch Prof. Claudio Parisi Presicce (Direktor der Kapitolinischen Museen) sprach Prof. Ortwin Dally seinen Dank an die Stadt Rom für 190 Jahre gelebter Gastfreundschaft aus und legte dar, dass viele, bis heute prägende Kennzeichen der Arbeit des Instituts bereits von den Gründervätern mit ihrer bis heute unvermindert aktuellen Idee der internationalen Zusammenarbeit angelegt waren.
Die Feierlichkeiten fanden ihren stimmungsvollen Ausklang über den Dächern Roms auf der Terrasse des Palazzo Caffarelli – hier war das Institut von 1829-1836 untergebracht –in Sichtweite zum zweiten Institutsgebäude, der Casa Tarpeia (1836-1877) sowie des dritten Institutssitzes (1877-1915/18).