DIE ENTDECKUNGEN

© DAI Athen (Νίκος Χρυσικάκης/ Nikos Chrysikakis)

DIE ENTDECKUNGEN

Von Beginn der Ausgrabung von Kalapodi an standen zwei Fragen im Mittelpunkt der Forschungen: Welches antike Heiligtum befand sich hier? Welche Gottheiten wurden verehrt? Zunächst wurde Kalapodi mit dem Heiligtum der Artemis Elaphebolos identifiziert, das sich auf dem Gebiet der nur wenige Kilometer südlich gelegenen antiken Stadt Hyampolis befunden haben soll. Nach neueren Forschungen und Funden in der Ausgrabungsstätte und ihrer Umgebung wurde diese Vorstellung korrigiert und ein anderes Heiligtum geriet in den Fokus: das Orakel des Apollon von Abai, das Herrscher aus dem Orient aufsuchten, wie Herodot erwähnt, und wo im 2. Jh. n. Chr. der römische Kaiser Hadrian einen kleinen Tempel errichtete, wie Pausanias zu berichten weiß. Die reichen Funde und Befunde belegen ein lokales Heiligtum von internationaler Ausstrahlung, dessen Kult in das 15. Jh. v. Chr. zurückgeht und bis in die Spätantike reicht.

Nachbetrachtungen zu Kalapodi. Kultkontinuität