Diese Tonflöte stammt aus der Siedlung Kakinoshima auf Hokkaido, der nördlichsten Insel Japans. Sie wurde 2002 entdeckt, hat eine Länge von 9,8 cm, Breite von 6,1 cm und Höhe von 5,1 cm, die Gestalt eines Vogels mit einem 2,8 cm langen Schlitz auf dem Rücken, einem Loch auf der einen und einer Öse, durch die man eine Schnur ziehen konnte, auf der anderen Seite. Der Schlitz ist die Anblasöffnung, durch Öffnen und Schließen des Grifflochs kann man verschiedene Töne erzeugen und Vogelrufe nachahmen.
Für uns ist diese Okarina ein Symbol für die Jomon-Kultur der Jäger und Sammler, die wir dort gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen erforschen. Die Bewohner Hokkaidos machten auf einzigartige Weise von den Ressourcen des nordwestpazifischen Ökosystems Gebrauch und gehörten vor etwa 15.000-14.000 Jahre zu den Erfindern von Tongefäßen und lackierten schon vor etwa 9000 Jahren Schnurgeflechte, um sie haltbar und rot glänzend zu machen.
Klicken Sie auf dieses Bild, dann hören Sie den Klang der Flöte:
Foto: Chiharu Abe, Flötenspiel auf einem Nachbau des Fundes: Mutsumi Tsuboi
Unsere Arbeiten in Japan gehören zum Forschungsprojekt „BRIDGING EURASIA: Besiedlungsgeschichte und Klimawandel in Nordostasien seit der letzten Eiszeit“.
Erste Ergebnisse finden Sie hier:
eFB-DAI_2019-1_Wagner_u.a._Hokkaido
eFB-DAI_2016-3_Mueller_u.a._Hokkaido
Entdecken Sie mehr über die Kulturentwicklung auf Hokkaido in diesem Buch und Film:
https://www.na-verlag.de/buecher-e-book-media-archaeologie-kunst-geschichte/252/Das%20Hokkaido%20Universum/