von Birgit Bodenseh

Die einzelnen Bibliotheken der DAI Abteilungen werden immer wieder besonders hervorgehoben und lobend erwähnt als „das Herzstück“, ohne die die vielfältigen Forschungen gar nicht möglich seien. Bibliotheken sind nicht nur Orte von gesammeltem Wissen sondern auch Communitys, so auch unsere Eurasien Abteilungs Bibliothek.
Aber was wurde aus den Bibliotheken, als von heute auf morgen die Schließung kam und vor allem – so werden sich Viele fragen – was machten die Bibliothekarinnen und Bibliothekare im Homeoffice, plötzlich so ohne Leser und Bücherbestände der Bibliothek? Tatsächlich schien es zuerst eine große Herausforderung, unsere bislang an Ort und Benutzer ausgerichtete Tätigkeit nach zu Hause zu verlegen, doch schnell stellte sich heraus, dass da ganz viel möglich war:
Dank der IT Abteilung wurde Arbeiten von zuhause technisch möglich gemacht. Virtuelle Meetings und VPN Tunnel ermöglichten eine gute Vernetzung mit Kolleginnen anderer DAI Abteilungen um Prozesse abzustimmen. Konkret bedeutete das, dass wir auch im Homeoffice am Bestandsaufbau arbeiten sowie die üblichen Routinearbeiten erledigen konnten. Die Kommunikation mit den wissenschaftlichen Kolleginnen und Kollegen sowie den Lieferanten ging ja weiter, Bücherbestellungen konnten aufgegeben werden – hierbei musste mit den Lieferanten nur geklärt werden, ob und wann Post überhaupt entgegen genommen werden konnte oder die Lieferung erstmal zurückgehalten werden sollte, bis die Bibliothek wieder besetzt sein würde. Was in einer Abteilung dazu führte, dass sicherheitshalber alle Büchersendungen bei der gegenüberliegenden stets geöffneten Tankstelle abgegeben wurden. Auch Bücher- und Standing-Order Rechnungen, welche zumeist als Anhang per E-Mail kommen, konnten nach einem speziellen mit der Verwaltung vereinbarten Verfahren bearbeitet und an die ebenfalls im Homeoffice befindlichen Verwaltungskollegen zur Zahlung weitergeleitet werden.
Sehr wichtig war für uns, das Angebot der elektronischen Ressourcen, also der E-Books, E-Journals sowie elektronischen Datenbanken für die eigenen Wissenschaftler im Haus sowie für die eingeschriebenen Leser weiterhin aufrecht zu erhalten bzw. noch zu erweitern, da diese nun im Lockdown besonders darauf angewiesen waren. Hier machten sich besonders die auf E-Ressourcen spezialisierten Kolleginnen verdient, die es durch hartnäckige Verhandlungen mit den einzelnen Verlagen ermöglichten, dass die elektronischen Medien, welche normalerweise nur in den Räumen der Bibliotheken und des DAI zugänglich sind, nun auch von Zuhause aus problemlos abrufbar wurden. Des Weiteren haben wir den Wissenschaftlern regelmäßig alle möglichen Open Access-Quellen aus dem altertumskundlichen, althistorischen und archäologischen Bereich mit den entsprechenden Links in Form von regelmäßigen E-Newslettern zusammengestellt.