Aus dem Home-Office

von Svend Hansen

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Die Covid 19 Pandemie ist ein tiefer Einschnitt in unsere Existenz. Ende Mai 2021 waren weltweit fast 170 Millionen Menschen an Covid 19 erkrankt und 3,5 Millionen gestorben. Überall wurden erhebliche finanzielle Ressourcen mobilisiert, um die ökonomischen und sozialen Folgen der Pandemie abzumildern. Niemand weiß, wie lange wir mit Covid 19 und den Folgen noch werden leben müssen. Alle gesellschaftlichen Bereiche sind betroffen.

Natürlich konnte auch die Archäologie nicht einfach weitermachen. Alle unsere Ausgrabungen beispielsweise mussten 2020 wegen Covid 19 abgesagt werden, Reisen in unsere Gastländer waren wegen der Einreise- und Quarantänebestimmungen nahezu völlig unmöglich. Unser Institut wurde zeitweise geschlossen, größere Versammlungen und Besprechungen sind nur mittels Videokonferenzen möglich. Auch die Bibliotheken mussten zeitweise schließen und öffnen erst langsam mit entsprechenden Beschränkungen (Testpflicht etc.).

So wurde für uns das „Home-Office“ zur neuen Arbeitsumgebung. Das Home-Office ist rasch ein selbstverständlicher Begriff geworden, auch wenn die Wenigsten von uns zuhause für die Arbeit eingerichtet sind.  Meistens ist das Home-Office ein provisorisch umgenutzter Teil des Wohn- oder Schlafzimmers.  Sehr rasch haben sich in diesem Provisorium neue Formen der Kommunikation wie beispielsweise die Videokonferenzen etabliert, zu der eine exponentielle Zunahme der Emails  hinzukommt. Eine neue Einrichtung, die verschiedenen Formate der Videovorträge, konnte die Reisebeschränkungen etwas abmildern. Zu den Vorträgen der „Eurasian Lectures“ und der „Eurasian Dialogues“ finden sich immer Zuhörer aus Dutzenden unterschiedlicher Länder zusammen, was ein wenig die Isolation abmildert. Für ein Resumée des Home-Office ist es noch zu früh. Sicher werden soziologische Studien sich auch bald des Themas annehmen.

Wir wollen in diesem Blog einen Einblick in unsere Arbeit im Home-Office geben, in die aktuellen Ergebnisse unserer Forschungen, die natürlich weitergegangen sind. Manches ist auch erst im Fluss und nicht abgeschlossen, doch ist die Vielfältigkeit dessen was entstanden ist, bemerkenswert. Es ist auch ein Zeichen, dass wir uns von der Pandemie nicht unterkriegen lassen.

Die Impfungen und die in Aussicht stehenden Öffnungen unserer Bewegungsfreiheit machen Hoffnung, dass wir zu einem „normalen“ Leben langsam werden zurückkehren können. Doch wird das Home-Office uns noch längere Zeit begleiten