Die Unterwassergrabung am römischen Hafen Babir bei Sukošan in Kroatien

von Roman Scholz

Die Römisch-Germanische Kommission (RGK) kooperiert seit 2011 mit dem Internationalen Zentrum für Unterwasserarchäolgie (ICUA) in Zadar. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Besiedlung, Raumerschließung und -nutzung von der Eisenzeit bis in die Spätantike am Vrana-See“ (siehe auch Blogbeitrag https://www.dainst.blog/crossing-borders/2022/01/13/mehr-als-nur-ein-haufen-steine-die-forschungen-der-rgk-in-vrana/) ist die RGK aktuell an der Unterwasserausgrabung im römischen Hafen Babir von Sukošan beteiligt. Der Fundplatz liegt rund 10 Kilometer südöstlich von Zadar.

Die Ausgrabung haben begonnen: mit Sedimentsaugern wird ein Holzwrack aus der Antike in Hafenbecken freigelegt. [Attribution: R. Scholz; Copyright: RGK]

Bei den Prospektionsarbeiten im Vorjahr wurde ein sehr gut erhaltenes Holzwrack entdeckt. Eine erste Datierung zeigt, dass die Bäume, die zum Bau des Schiffes dienten, im 1. Jh. n. Chr. gefällt wurden.

Im Laufe der nächsten zwei Wochen soll das Schiff möglichst vollständig freigelegt werden. Im Anschluss wird das Wrack umfassend dokumentiert. Solche Entdeckungen tragen ganz wesentlich zum Verständnis antiker Handelsrouten in der östlichen Adria bei. Die verhandelten Güter, erhalten in den Wracks oder auch verstürzt in den Hafenbecken lassen außerdem Rückschlüsse auf die Landnutzung und Güterproduktion im Umfeld des Vranasee zu.

 

Titelbild: Drohenaufnahme der Ausgrabung in Sukošan am 11.10.2022 (Foto: R. Scholz, RGK).