Aktuelle Forschungen aus dem Schwerpunktprogramm „Local pathways to the Fluvial Anthroposphere at Echaz (Rhine) and Eger (Danube)“
von Lukas Werther
Am 10. und 11. September 2023 haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten und Forschungseinrichtungen in Darmstadt, Frankfurt, Jena, Leipzig und Tübingen an der Römisch Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts zu einem Workshop „Local pathways to the Fluvial Anthroposphere at Echaz (Rhine) and Eger (Danube). Aktuelle Forschungen im Schwerpunktprogramm 2361″ zusammengefunden. Der Workshop bildete den Auftakt zu einem multidisziplinären Forschungsprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogrammes „On the way to the Fluvial Anthroposphere“.
Das 2023 begonnene Teilprojekt, an dem das DAI maßgeblich beteiligt ist, untersucht lokale Pfade zur Fluvialen Anthroposphäre und zugrundeliegende sozio-ökologische Prozesse in Mittelalter und vorindustrieller Neuzeit. Es liefert eine integrierte multidisziplinäre Beschreibung fluvialer Gesellschaften und Auen, die durch ein Bündel miteinander verwobener Themenfelder archäologisch, geowissenschaftlich und historisch analysiert werden. Um lokale Besonderheiten von allgemeinen Trends zu unterscheiden, werden die Auen von zwei ähnlichen süddeutschen Karstflüssen 3. Ordnung, Echaz (Rhein) und Eger (Donau) mit ihren Nebenflüssen, systematisch verglichen. Beide Flüsse sind heute ausgeprägte fluviale Anthroposphären. Von ca. 1100 bis 1800 n. Chr. haben städtische Akteure, Adel, Kloster- und Dorfgemeinschaften beide Auen auf lokal sehr unterschiedliche Weise tiefgreifend verändert.
Neben Diskussionen von Zielen, ersten Ergebnissen, Planungen und Fragen diente der Workshop insbesondere auch der Vernetzung der beteiligten Forschenden und Institutionen sowie der Diskussion von Synergien mit Nachbarprojekten, so beispielsweise der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie der Universität Frankfurt.