800 Jahre Karakorum – 20 Jahre archäologische Ausgrabungen der Mongolisch-Deutschen Karakorum-Expedition
Während die Architektur der “Großen Halle von Karakorum” in ihrer räumlichen Anordnung der Anlage eines Mandalas gleicht, lassen sich auch im Fundmaterial zahlreiche Hinweise auf die Nutzung des Gebäudes als buddhistischer Tempel erkennen.
So finden sich beispielsweise im Zentrum des Gebäudes zahllose Tsatsas als buddhistische Votivgaben im Fundament des großen Stupas deponiert. Buddhistische Halbreliefs mit Darstellungen der buddhistischen Tathagatas waren offensichtlich entlang des Stupafundamentes angebracht.
Auch zahlreiche Fragmente der bis zu sieben Meter hohen Buddhastatuen waren in den Zerstörungsschichten des Gebäudes auf dem Fußboden zu finden. Überlebensgroße Nasen, Augäpfel, Finger- und Fußelemente lassen darauf schließen, dass mindestens vier dieser großen Figuren in der “Großen Halle” standen.
Reste von bemaltem Putz, bemalte Holzfragmente und Wandverzierungen geben genauere Auskunft über die Innenausstattung, zahllose Fragmente von mehrheitlich grün glasierten Dachziegeln zeigen, dass ein grün glasiertes Dach das Gebäude krönte.
Von besonderer Bedeutung sind die unter dem Podium gefundenen großen Tongefäße, in denen sich als heilsbringende Gaben die sogenannten “Neun Schätze” befanden.
Einflüsse in der Gestaltung des Fundmaterials lassen sich sowohl aus dem indo-nepalischen Raum als auch aus China erkennen.
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