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Bericht zur erfolgreichen SAfA Session “Entangled Africa”
Am 24. August 2021 war es endlich soweit: Während der 25. Konferenz der Society of Africanist Archaeologists lief die von Alexa Höhn und Friederike Jesse organisierte Session „Entangled Africa: Interactions, relations and networks within Africa“ über vier Stunden – nicht wie ursprünglich geplant in Oxford, sondern wie die gesamte Konferenz „nur“ im virtuellen Raum. Dabei waren auch weitere Projekte aus dem SPP 2143 (P02, P03, P07).
Bereits in der Vorbereitung zeigte sich, dass virtuelle Formate durchaus neue und spannende Möglichkeiten zur nachhaltigen Gestaltung von Sessions bieten: So wurden die 16 Beitragenden aufgefordert, ihre Präsentationen bereits vorab als Videos oder im pdf-Format auf die Symposiums-Plattform hochzuladen (siehe Vortragsprogamm hier). Für die eigentliche Session sollten Kurzpräsentationen vorbereitet werden, um mehr Zeit für Austausch und Diskussion zu ermöglichen. Das hat auch sehr gut funktioniert. Fast alle der für die Session angemeldeten Vorträge konnten auf der Symposiums-Plattform in aller Ruhe im Vorfeld angesehen werden (und sind dort für registrierte SAfA-Konferenzteilnehmende auch weiterhin zugänglich). Die Beiträge behandeln Fragen zu „Entanglement“ und dessen Beitrag zur Bildung und Entwicklung von menschlichen Gesellschaften in Afrika aus unterschiedlichen Perspektiven. Der zeitliche und thematische Bogen spannt von prähistorischen Hirtendarstellungen in der Sahara bis hin zum Kupferhandel des 19. Jahrhunderts im Kongobecken.
Die Online-Session selbst verlief sehr entspannt und dank guter Vorbereitung durch das SAfA-Organisationsteam auch ohne technische Pannen. Mehr als 50, zeitweilig sogar über 60, Personen waren dabei, lauschten den verschiedenen Kurzpräsentationen und beteiligten sich mit Fragen und Kommentaren. In ihrem einleitenden Statement umrissen die beiden Organisatorinnen kurz einige Aspekte von „Entanglement“ und stellten die Punkte zusammen, die sich anhand der Videopräsentationen als mögliche Diskussionspunkte herauskristallisiert hatten. Dazu gehören die Frage nach den Quellen (Was eignet sich für die Untersuchung von „Entanglement“?) ebenso wie Frage welche Aussagekraft Kartierungen haben, welchen Beitrag verschiedene Akteure leisten (z.B. Stadt vs. Land, zentrale Orte) oder inwieweit Topographie bzw. Geographie eines Raums eine Rolle spielen. Spannend war, dass sich unabhängig von Raum und Zeit in der Archäologie Afrikas ähnliche Fragen und Probleme auftun und welche Möglichkeiten genutzt werden, um damit umzugehen. So wurde z.B. deutlich, dass zur Untersuchung von Wegen und Routen vielfältige Quellen herangezogen werden müssen, neben archäologischen, geographische (alte Karten, Fernerkundung) aber auch historische, um die Rolle verschiedener Wege zu verstehen.
Am Ende der vierstündigen Session blieb dann doch nur wenig Zeit für eine finale Diskussion, aber viele inspirierende Beiträge und Ideen zum großen Thema „Entanglement“ innerhalb Afrikas. Und es war schön, so viele Kollegen und Kolleginnen mal wieder oder auch erstmals gesehen zu haben.
Autorinnen: Friederike Jesse & Alexa Höhn