Panorama eines besiedelten Tals in Yeha, Äthiopien (Attribution und Copyright: J. Linstädter)
Planet Africa – Pilotprojekt eines neuartigen Ausstellungskonzepts
Afrika ist ein Kontinent der Vielfalt, mit mehr als zwei Millionen Jahren längster Zeuge der Menschheitsentwicklung und daher seit langem ein Kontinent der Inspiration weit über seine naturräumlichen Grenzen hinaus. Seit dem 19. Jahrhundert ist Afrika Kern unzähliger archäologischer Forschungsprojekte. Geplant ist ein neuartiges Ausstellungskonzept, welches die faszinierende Archäologie Afrikas mit einem Ausblick bis in die Gegenwart behandelt. Das Ende 2021 angelaufene Pilotprojekt „Planet Africa“ bereitet erste Elemente, der vorwiegend aus digitalen Materialien bestehenden Ausstellung, vor.
„Planet Africa“ wird unter der Leitung von Jörg Linstädter (KAAK) und Gerd-Christian Weniger (Universität zu Köln) mit Unterstützung von Wazi Apoh (Universität Accra) entwickelt. Das vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Pilotprojekt dient als „proof of concept“ für die planmäßig 2024 startende Wanderausstellung, die unter anderem durch die Ergebnisse der Forschungen des DFG-Schwerpunktprogramms „Entangled Africa“ bereichert wird. Mit der Hilfe afrikanischer Künstler:innen entsteht für ausgewählte Themenschwerpunkte der Ausstellung eine Bühne, die Brücken zwischen archäologischen Wurzeln und der afrikanischen Gegenwart baut. Die digitale Aufarbeitung der Themenmodule ermöglicht eine flexible Anpassung der Ausstellung an Räumlichkeiten, Umgebung, Interessensschwerpunkte und lokale archäologische Artefakte. So ist sie an jedem Standort individuell und es lohnt sich für Besucher etwa in Deutschland sie daher auch mehrfach zu besuchen.
Die Module behandeln Afrikas wichtige Rolle in der Menschheitsgeschichte von den ersten Vertretern der Gattung Homo bis zu jüngeren technologischen und ernährungswirtschaftlichen Impulsen, die aus Afrika in die ganze Welt getragen wurden. Sie thematisieren einen Kontinent, der durch seine naturräumliche Vielfalt fasziniert und der mit fortwährenden (Umwelt-)Veränderungen, Anpassungsprozesse, Wanderungsbewegungen auslöste und immer wieder neue Überlebensstrategien hervorbrachte. Bilder und Schriftzeichen geben neben archäologischen Funden umfassendes Zeugnis über Kunst, Handwerk, Technologie und Umwelt lang vergangener Zeiten – und über Verbindungen von Menschen über weite Entfernungen hinweg. Die Überreste von Siedlungen und städtischen Zentren zeigen soziale und politische Strukturen, ausgerichtet auf ein Leben in engstem Miteinander, während gleichzeitig nomadische Lebensformen essentiell für das Überleben blieben. Zudem soll die moderne Nutzung alten Wissens, die Beschäftigung und Interpretation der eigenen Vergangenheit durch die an den Forschungsprojekten und an der Ausstellung beteiligten afrikanischen Forscher:innen und Künstler:innen gezeigt werden.
Die Ergebnisse der Pilotphase werden ausschlaggebend für die erfolgreiche Durchführung des Gesamtkonzepts mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Auswärtigen Amts in Deutschland und Afrika sein.
23. März 2022
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12. Mai 2022
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