Publikation: Small Enclosures, Big Meals

Attribution & Copyright: Sudanarchäologische Gesellschaft zu Berlin e.V.

Artikel – Projekt 2 – Connecting Foodways

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Abstrakt:

Die Kleine Anlage von Musawwarat ist ein repräsentatives Residenzgebäude mit ausgewiesenen Wohn- und Wirtschaftsbereichen, das der Unterbringung und Versorgung hochrangiger Gäste diente. Seine bereits 1961 ausgegrabenen Fundobjekte sind heute Teil der Sudanarchäologischen Sammlung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Diese wurden 2019 vom Connecting Foodways Projekt speziell unter dem Gesichtspunkt antiker Kochtraditionen begutachtet. Besonders die Funde und Befunde aus dem Küchentrakt der Kleinen Anlage lassen erkennen, wie sich die Zubereitung von Speisen an diesem besonderen Ort von den urbanen Siedlungen im Niltal unterscheidet.

Weder Kochinstallationen noch Keramikgefäße weichen von den üblichen Formen meroitischer Nahrungszubereitung ab. Die Köche der Kleinen Anlagen nutzten dieselben Geräte, Lebensmittel und Methoden, wie sie auch am Nil verwendet wurden. Die vielen Vorratsgefäße, Bottiche und Kochtöpfe deuten aber auf einen weitaus größeren Umfang der Kochaktivitäten hin. Zahlreiche Krüge und kleine Krugdeckel verweisen auf enorme Speicherkapazitäten von Getreide und Flüssigkeiten. Die kulinarischen Aktivitäten in der Kleinen Anlage dienten demnach der Versorgung größerer Gruppen, die Musawwarat für bestimmte Festlichkeiten aufsuchten. Der besondere Status des Gebäudes spiegelt sich also hauptsächlich in der Menge der Speisen wider, mit der eine größeren Anzahl von Menschen verpflegt wurden

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