Blick aus dem Museum auf die römischen Thermen. (Attribution & Copyright: J. Sigl)
Ausflug in den Archäologischen Park Xanten
Archäologische Arbeit in den im SPP im Fokus stehenden Ländern Afrikas ist immer abwechslungsreich und spannend, doch auch direkt vor unserer Haustüre hat die Region des Rheinlandes überaus interessante Fundplätze zu bieten. Für die beiden aus Ägypten gekommenen Gastwissenschaftlerinnen Mariam Adel William Eshkaroun und Fernanda da Silva Lozada stellte der Besuch im LVR-archäologischen Park Xanten (APX) sowie im dortigen Römermuseum eine ganz neue Erfahrung dar. Die beiden jungen Archäologinnen sind von Ende April bis Ende Juli in Deutschland zur Bearbeitung kleinerer Publikationsprojekte im Rahmen ihrer eigenen Qualifikationen und des Programms Entangled Africa durch die von der DFG zur Verfügung gestellten Mittel des Moduls Chancengleichheit. Bei ihrem Besuch in Xanten wurden sie von Johanna Sigl und Florian Lukas aus dem Koordinationsteam begleitet; zusätzlich unterstützt durch eine zweijährige Grabungsexpertin, deren Bewegungsdrang die Gruppe stets auf Trab hielt.
Die fachliche Führung übernahm dankenswerterweise Dr. Peter Kienzle, der Leiter der Bauabteilung des APX. Er versorgte uns mit einer Fülle an Informationen, die auch über rein archäologische Thematiken hinausgingen, und blieb stets geduldig, wenn die kleinste Teilnehmerin wieder einmal eine andere, als die geplante Richtung einschlug. Neben den großen Eyecatchern Amphitheater und Hafentempel blieben vor allem die möglichst authentisch nachgebauten Wohn- und Handwerkerhäuser im Gedächtnis. Solche detailgetreuen Rekonstruktionen antiker Bauten vermitteln einen wunderbaren Eindruck der damaligen Lebenswelt – vor allem, wenn es sich um Gebäude der einfachen Bevölkerung handelt. Die Erläuterungen von Herrn Kienzle unterlegten diese Eindrücke zudem mit den zugehörigen fachlichen sowie technischen Informationen.
Mittags konnte die Gruppe in der römischen Taverne des APX einkehren. Bewirtet wurde sie mit einer großen Platte gedeckt mit römischen Köstlichkeiten sowie einer Auswahl an mehr oder weniger authentisch-antiken Getränken. Alles war äußerst lecker und die Pause im kühlen Schatten bei der heißen Sommersonne sehr willkommen.
Als abschließendes Highlight konnten die Teilnehmenden noch die Rekonstruktionen der römischen Rheinschiffe besichtigen, worauf ein ausgedehnter Erkundungsgang durch das Römermuseum folgte. Die Räumlichkeiten der Ausstellung sind auf dem neuesten Stand bezüglich technischer und museumsdidaktischer Umsetzung. Zu keiner Zeit drängte sich das Gefühl von Langwierigkeit auf, das so viele noch aus den Schulbesuchen verstaubter Museumssammlungen in Erinnerung haben. Ganz im Gegenteil, die interaktiven Möglichkeiten sowie die ansprechende Präsentation der Sammlungsgegenstände sorgte fast für etwas Wehmut, als sich die Zeit im APX dem Ende entgegenneigte.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Besuch im APX ein wirklich schönes Erlebnis war und bei Groß und (ganz) Klein sicherlich lange positiv im Gedächtnis bleiben wird. Ein ganz besonderer Dank gilt noch einmal Peter Kienzle für die Zeit, Expertise und Ruhe, mit der er die Teilnehmenden durch den Park führte. So bringen die beiden Gastwissenschaftlerinnen sicherlich auch einige spannende Erzählungen über die Archäologie im Schatten des Rheins an den Nil und können für ihren zukünftigen Karriereweg wichtige Eindrücke behalten.
26. September 2022
[…] mehr als 20 Senfsorten probiert und gekauft haben. Eine weitere denkwürdige Aktivität war unser Ausflug in den Archäologischen Park Xanten. Dort lernten wir die römische Geschichte der antiken Stadt kennen und erhielten Einblicke in das […]