Die Forschenden finden zu regen Diskussionen (Attribution & Copyright: J. Sigl)
Die SPP Jahrestagung 2024 in Köln
Nach fünf Jahren Laufzeit ist es an der Zeit, erste Ergebnisse zu vergleichen: das SPP Entangled Africa betritt mit der Jahrestagung 2024 die Zielgerade. Sie stand daher ganz unter dem Motto der Vorstellung der bisher erreichten Ziele und der Pläne für die Veröffentlichung insbesondere der generierten Forschungsdaten. Auch über den Abschluss des Programms und seine Auswirkung in die Zeit nach der Finanzierung wurden diskutiert.
Jedes Entangled Africa-Projekt hat in den letzten Jahren eine Vielzahl an solchen Daten erhoben, verarbeitet und interpretiert. Von Pollenidentifikationen und Wegenutzungsdaten bis hin zu Keramik- und Sprachuntersuchungen wurde eine sehr diverse Mischung aus Daten generiert. Dennoch konnten daraus spannende sowohl Regionen und Perioden als auch Projekte übergreifende Erkenntnisse abgeleitet werden. Es traten Verbindungen zu Tage, die zuvor gar nicht oder kaum sichtbar waren. Um die Forschungsdaten und die aus diesen gewonnenen Informationen auch über die Zeit des SPP hinaus verfügbar zu machen, müssen diese nun in den nächsten Monaten nachhaltig verarbeitet und gespeichert werden. Eine Aufgabe, bei der das Projekt zum Forschungsdatenmanagement an der Universität zu Köln wertvolle und wichtige Hilfe leistet.
Am zweiten Tag stellten die Working Groups ihre jeweils bisher geleistete Arbeit vor. Auch hier wurde schwerpunktmäßig das Forschungsdatenmanagement behandelt. Da die meisten WGs schon thematisch einen starken Fokus auf überregionale Vernetzung legen, ließen sich bestehende Verbindungen hier besonders gut erkennen. Der abschließende Vortrag des Projekts FAIR.rdm griff die verschiedenen FDM-Aspekte der vorangegangenen Vorträge auf und präsentierte eine übergreifenden Lösung, wie besonders die Metadaten all der im SPP erhobenen Forschungsdaten zusammengeführt werden können, um diese auch auf lange Zeit hin zu verknüpfen und auffindbar zu machen.
Abseits der wissenschaftlichen Vorträge freuten sich die Tagungsteilnehmer*innen über ein umfangreiches Rahmenprogramm. Eingeleitet wurde die Jahrestagung am Vorabend des ersten Vortragstages informell in einem typisch kölschen Brauhaus bei lokaler Küche und Bier sowie natürlich auch internationalem Angebot – Hauptsache: es schmeckte.
Ganz besonders freut es uns, dass wir im Rahmen unserer Tagung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln auch Hans-Peter Wotzka, Leiter des SPP-Projekts zum inneren Kongobecken und langjähriger Professor an der Universität zu Köln, würdigen konnten. Mit einer Laudatio via Internetschaltung durch Manfred Eggert und Worten in Deutsch und Lingála wurde Hans-Peter Wotzka zum Ende des Semesters in den Ruhestand verabschiedet. Die Stimmung beim anschließendem Abendbuffet war sehr gelöst und der Gefeierte hat sich sichtlich erfreut.
Einer Tradition der letzten Jahrestagung in Frankfurt aufgreifend stand das Ende wieder ein Museumsbesuch für alle Interessenten offen. Nachdem der letzte Vortrag gehalten, die letzten Fragen diskutiert und das letzte Mittagsbuffet verspeist waren, machten sich die meisten Tagungsteilnehmenden auf zum Rautenstrauch-Joest-Museum in der Kölner Innenstadt. Dort führte Juniorkuratorin Tensae Walae Desta durch die Sonderausstellung „I miss You“, die sich mit der Aufarbeitung kolonialen Kunstraubs sowie Restitution der Objekte beschäftigt – ein Thema, das auch europäische Forschende in Afrika in vielen Punkten berührt.
Nach diesen erfolgreichen, kollegialen und spannenden zwei Tagen machten sich die Teilnehmenden trotz Unregelmäßigkeiten im Bahnverkehr mit Elan auf zurück an ihre Arbeitplätze. Nun liegt es an uns als Koordination, die voraussichtlich finale Jahrestagung im nächsten Jahr zu einem ganz besonderen Event zu machen…