Sonderausstellung: „Kanem-Bornou : archéologie et histoire d’un empire millénaire“

"Kanem-Bornou : archéologie et histoire d’un empire millénaire"

Sonderausstellung im tschadischen Nationalmuseum, N’Djamena

Mit freundlicher Unterstützung des Zentrums für Interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Deutschen Botschaft im Tschad eröffneten Dr. Carlos Magnavita und sein lokaler Forschungspartner, Dr. Dangbet Zakinet von der Universität N’Djamena, am 7. Dezember 2024 eine Sonderausstellung im tschadischen Nationamuseum in N’Djamena.

[Attribution: C. Magnavita; Copyright: C. Magnavita]

Unter dem Titel „Kanem-Bornou : Archéologe et histoire d’un empire millénaire“ werden der tschadischen Öffentlichkeit die Ergebnisse des archäologischen Forschungsprojekts „Die Tschadsee-Region als Wegekreuz“ (Projekt 04) vorgestellt. Dieses auf sechs Jahre angelegte Projekt sollte einige der ungelösten Fragen im Zusammenhang mit dem Kanem-Borno Reich (8./9. bis 19. Jahrhundert), dem am längsten bestehenden vorkolonialen Staat in Afrika südlich der Sahara, klären.

Das Forschungsprojekt erbrachte eine Reihe von wichtigen Ergebnissen. Unter anderem zeigte sich, dass das Untersuchungsgebiet die älteste und größte Konzentration archäologischer Ziegelsteinsiedlungen südlich der Sahara beherbergt. Dass die frühen Kontakte von Kanem-Borno innerhalb Afrikas weitaus vielfältiger waren als bisher angenommen. Und dass es sich bei den Ruinen der größten der ausgegrabenen archäologischen Ziegelsiedlungen höchstwahrscheinlich um Njimi handelt, die lange verschollene mittelalterliche Hauptstadt von Kanem-Borno.

[Attribution: C. Magnavita; Copyright: C. Magnavita]
[Attribution: C. Magnavita; Copyright: C. Magnavita]

Diese und andere Erkenntnisse sowie die materiellen Überreste, auf denen sie beruhen, werden in anschaulichen Postern und Vitrinen erstmals der tschadischen Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung kann als Versuch verstanden werden, wissenschaftliche Forschungsergebnisse durch gezielten Wissenstransfer innerhalb Afrikas zu popularisieren. Die Ausstellung sollte ursprünglich bis zum 22. Januar 2025 geöffnet bleiben, wurde aber aufgrund des großen Besucherandrangs von der Museumsleitung bereits bis Ende März 2025 verlängert. Es gibt jedoch bereits Pläne, die Ausstellung bis Ende 2025 weiterzuführen. Danach sollen einige Elemente in die Dauerausstellung des Museums integriert werden.

Einen guten Eindruck der Ausstellung vermittelt folgendes Video.

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