Die Corona-Krise zeigt, wie eine Pandemie die ganze Welt für Monate beherrschen und vielleicht auf Jahre verändern kann. Auch das 19. Jahrhundert war von schweren Epidemien überschattet. Neue Verbindungen und Routen hatten das Reisen in Europa deutlich schneller und bequemer und die Welt ein bisschen kleiner gemacht, sorgten aber zugleich dafür, dass diese Epidemien immer wieder in verschiedenen Städten und Staaten aufflammten – und zwangen damals wie heute Reisende aus Risikogebieten in die Quarantäne.
Ein besonderer Briefwechsel aus den Jahren 1835-1837, der heute im Archiv des DAI in Rom lagert, erzählt von einer solchen abenteuerlichen Reise während eines Cholera-Ausbruchs.
Eduard Gerhard, Mitinitiator sowie erster dirigierender Sekretar des damaligen Instituto di Correspondenza Archeologica in Rom, reiste von Berlin über Italien nach Griechenland und wieder zurück und hielt dabei regelmäßig seinen Assistenten, Stellvertreter und Vertrauten am Instituto, Emil Braun, auf dem Laufenden über die Ent-, später auch Verwicklungen dieser Reise.
Als besondere Lektüre in diesen Tagen, die uns Gerhards Schilderungen trotz des zeitlichen Abstands irgendwie vertraut erscheinen lassen, hat das Team des DAI/DFG-Projekts „Gelehrte, Ausgräber und Kunsthändler: Die Korrespondenz des Instituto di Corrispondenza Archeologica als Wissensquelle und Netzwerkindikator“ den Briefwechsel aufgearbeitet und mit zeitgenössischen Fotos und Zeichnungen illustriert.
Sie finden das „Quarantäne-Spezial“ in iDAI.objects/Arachne: https://arachne.dainst.org/project/gelehrtenbriefe_quarantaene
Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Weitere Informationen zum Gelehrtenbrief-Projekt:
https://www.dainst.blog/DAI4all/gelehrtenbriefe-korrespondenz-aus-den-anfaengen-des-dai-online-nachlesen/